Benefit 02/2024

Themen aus der Arbeitssicherheit, die wir über das Jahr hinaus behandeln möchten.» Dies geschieht in Form von den Arbeitssicherheits-Events, manchmal aber auch im Rahmen von Informationsschreiben, die dem Lohnbrief beigelegt werden. Zudem ist die Arbeitssicherheit Teil des Pflichtenhefts aller Mitarbeitenden. Klar ist für den Chef auch, dass diese Themen nie vor Betriebsbeginn oder nach Feierabend besprochen werden, wenn die Leute mit dem Kopf sowieso woanders sind. «Dinge, die dem Unternehmen wichtig sind, gehen auf Arbeitszeit», betont Haas. Das koste etwas, lohne sich aber. «Drannebliibe!» Wer sich mit Thomas Haas, Christoph Schmied und den anderen Mitarbeitenden der Herzog Bau und Holzbau AG unterhält, der spürt: Das Thema Arbeitssicherheit lässt sich nicht einfach so erledigen und dann abhaken. «Der Schlüssel zum Erfolg sind Kontinuität und die Unterstützung der Unternehmensführung», betont Haas. «Nur wenn die Geschäftsführung und die Teamleitenden dranbleiben, vom Weg überzeugt sind und mit gutem Beispiel vorangehen, werden ihn auch die übrigen Mitarbeitenden gehen.» Präventionstipps von Thomas Haas 1 Reden ist Gold: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden dazu, Bedenken bezüglich der Sicherheit am Arbeitsplatz offen zu äussern. Ein gutes Kommunikationsklima zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen. 2 Sicherheit betrifft alle: Regelmässige Schulungen und Weiterbildungen zur Arbeitssicherheit tragen zu einer erhöhten Sicherheitskultur bei. 3 Steter Tropfen: Überprüfen Sie regelmässig verwendete Werkzeuge und Maschinen. Unfallrisiken können so frühzeitig erkannt und beseitigt werden. 3 Michael Arn*, Sie sind seit über 20 Jahren als Zimmermann tätig. Was hat sich in dieser Zeit beim Thema Sicherheit getan? Sehr viel. Waren wir früher meist ohne Schutzhelm unterwegs, ist dieser längst nicht mehr wegzudenken. Auch sonst wird heute viel mehr Wert auf das Thema Sicherheit gelegt. Bevor wir auf einer neuen Baustelle loslegen, gehen wir mithilfe eines mehrseitigen Schemas potenzielle Gefahrenquellen durch. Lohnt sich das? Wir brauchen definitiv mehr Zeit für Dinge, die früher auch mal «schnell, schnell» erledigt wurden. Salopp gesagt: Früher wurde einfach mal ein Nagel eingeschlagen, heute diskutiert man zuerst über die richtige Platzierung. Das kann manchmal schon etwas anstrengend sein. Gleichzeitig sind die Unfallzahlen in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Deshalb steht für mich fest: Ja, der Aufwand lohnt sich. Sie sind heute mit einem Lernenden auf der Baustelle unterwegs. Worauf legen Sie bei der Zusammenarbeit mit den jungen Mitarbeitenden den Fokus? Die Lernenden werden heute schon in der Berufsschule intensiv für das Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert – häufig wissen sie besser darüber Bescheid als manch einer mit vielen Jahren Berufserfahrung. Wichtig ist mir, dass die Lernenden wissen, dass sie jederzeit auf mich zukommen können. Grossen Wert legen wir auch darauf, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen – und auch alle anderen – bei Gefahren frühzeitig STOPP sagen. «Heute dauert vieles länger, aber das lohnt sich» Vorarbeiter Michael Arn ermuntert seine Kolleginnen und Kollegen regelmässig, Gefahren frühzeitig anzusprechen. * Michael Arn (41) arbeitet als Vorarbeiter bei der Herzog Bau und Holzbau AG. 10 Suva benefit 2/2024

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY2NDg=