Auch Powernaps sollen dort erlaubt sein: 15- bis 20-minütige Nickerchen helfen gegen Schläfrigkeit und erhöhen Leistungsfähigkeit, Konzentration und Reaktionszeit – und tragen somit zur Arbeitssicherheit bei. Doch Vorsicht: Wer länger schläft, läuft Gefahr, in den Tiefschlaf zu fallen – und sich bei Wiederaufnahme der Arbeit geräderter als zuvor zu fühlen. Eine Frage der Firmenkultur Vor allem sollten Schlaf und Erholung fest in der Präventionskultur des Unternehmens verankert sein. Vorgesetzte nehmen deshalb eine Schlüsselrolle ein: Unüberlegte Sprüche, wenn jemand mal etwas später zur Arbeit erscheint, sind hier fehl am Platz. Stattdessen sollten Führungskräfte eine gesunde Schlafhygiene fördern und – mit der richtigen Kommunikation – selbst vorleben, etwa durch späteren Arbeitsbeginn, Mittagssport und Pausen im Freien oder im Ruheraum. Doch was tun, wenn das ganze Team wie auf der Baustelle täglich gleichzeitig vor Ort sein muss – egal, wie erholsam die Nacht war? Es hilft, wenn Mitarbeitende den Vorgesetzten sagen dürfen, dass sie schlecht geschlafen haben, um für diesen Tag wenn möglich eine weniger gefährliche Arbeit zu übernehmen. Gerade bei gefährlichen Arbeiten sind Powernaps wichtig. Workshops zum Thema Schlafhygiene und Entspannungstechniken sowie Sensibilisierungskampagnen tragen ebenfalls dazu bei, dass sich Mitarbeitende intensiver mit den eigenen Schlafgewohnheiten auseinandersetzen. Nur der offene Austausch über Belastungen und Bedürfnisse ermöglicht es Arbeitgebenden, individuelle Lösungen zu finden und gezielte Unterstützung anzubieten, um den Mitarbeitenden zu einem besseren Schlaf und mehr Erholung zu verhelfen. Präventionsmodul «Gut schlafen» Dieser Workshop vertieft das Wissen rund um das Thema Schlaf. Reflektieren Sie Ihren eigenen Schlaf und lernen Sie, wie Sie durch erholsamen Schlaf bei der Arbeit wach und aufmerksam bleiben können. Suchen Sie nach «Gut schlafen – sicherer und gesünder leben» unter suva.ch/praeventionsmodule Schlaf: die 5 grössten Irrtümer 1 Man sollte täglich mindestens acht Stunden schlafen Wie viel Schlaf ein Mensch braucht, ist sehr unterschiedlich. Herausfinden kann man dies am besten während zweier Wochen Ferien ohne Wecker. In der Regel genügen sieben Stunden Schlaf plus/minus zwei Stunden. 2 Mit Alkohol schläft man besser Alkohol erleichtert zwar das Einschlafen, verschlechtert aber das Durchschlafen. Dafür helfen Bewegung und Sport an der frischen Luft und bei Tageslicht. Danach sollte man genügend Zeit zur Erholung einplanen und nicht sofort ins Bett gehen. 3 Der Schlaf vor Mitternacht ist der wichtigste In den ersten drei bis vier Stunden durchläuft der Mensch die meisten Tiefschlafphasen, die besonders erholsam sind. Dafür ist es aber egal, ob man um 20, 22, 24 oder erst um 2 Uhr ins Bett geht. 4 Am besten schläft man beim Fernsehen ein Aufregende TV-Inhalte machen unruhig, dagegen senkt das Eindösen vor dem Fernseher den Schlafdruck. Beides beeinträchtigt den Schlaf. Bei Schlafproblemen sollte eine Stunde vor dem Zubettgehen auf TV- und andere Bildschirmgeräte verzichtet werden. 5 Mittagsschlaf hilft bei Schlafproblemen Bei problemlosem Schlaf oder im Einzelfall sind kürzere Mittagsschläfchen zwar gut – Personen mit anhaltenden Schlafproblemen sollten aber darauf verzichten. Mittagsschlaf verringert die abendliche Müdigkeit, was die Schlafprobleme verstärken kann. 14 Suva benefit 2/2024
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