Benefit 03/2024

FOTO: DANIEL BRÜHLMANN «Im Oktober 2002 explodierte in unserer Käserei eine Milchzentrifuge. Dabei hat ein herumfliegendes Teil mein rechtes Bein durchtrennt. Als ich nach zwei Tagen aus dem Koma erwachte, war für mich das Ziel rasch klar: so schnell wie möglich raus hier und wieder ein ‹normales Leben› führen. Also habe ich ein Theraband gepackt und bereits im Krankenbett angefangen zu trainieren. Doch so einfach war es nicht. Meine Wunde hat sich mehrmals infiziert und eine weitere Operation stand an. Da wurde mir klar, nicht ich gebe das Tempo vor, sondern mein Körper. Trotzdem behielt ich mein grosses Ziel immer im Blick. Und ich setzte mir kleine, erreichbare Tagesziele. Das war für mich sehr motivierend. 2004 hat sich dann als Schlüsseljahr für mich entpuppt: Ich begann die Umschulung zum technischen Kaufmann und entdeckte den Radsport. Bei meinem ersten Para-Cycling-Rennen fuhr ich direkt aufs Podest, es folgte die Aufnahme ins Nationalteam. In den letzten 20 Jahren bin ich bei 22 Weltmeisterschaften und 2016 an der Paralympics in Rio mitgefahren. Dort holte ich den 9. Rang – mein bisheriges Highlight. In diesem Jahr werde ich 50. Ich blicke auf eine erfüllte Profisportkarriere zurück, arbeite 30 Prozent bei einer Werbetechnikfirma und trete im September 2024 erneut an der Para-Cycling-Weltmeisterschaft in Zürich an. Ich stehe voll im Leben. Einfach mit einem Bein.» Roger Bolliger, 49 Der Körper gibt das Tempo vor Vor Ort Nach einem Unfall begleitet und unterstützt die Suva die Betroffenen auf ihrem Weg zur Rehabilitation. Hier finden Sie weitere Informationen: suva.ch/wiedereingliederung Wiedereingliederung

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